Sonntag, 21. Oktober 2012

Ich spüre deine Hände auf meiner Haut, mein Kopf schwirrt und mein Herz schlägt eindeutig zu schnell. So schnell, dass du es auch spüren müsstest. Vielleicht hätten wir einen J weniger rauchen sollen. Eine Line weniger ziehen. Ich kann irgendwie nicht mehr klar denken. Alles, was durch meinen Kopf geht, ist, dass ich dich küssen will.
Und am Ende hab ich alles von dir gekriegt, was ich wollte. Irgendwann gegen morgen sind wir dann eingepennt, du hattest mich im Arm und immer, wenn ich mal aufgestanden und wiedergekommen bin bist du an mich rangerutscht und hast mich  festgehalten.
Ich fühle mich echt wie in einem schlechten Film. Du bist wirklich der allerletzte, mit dem ich was gehabt haben sollte. Der beste Freund von ihm. Das ist mies. Das ist echt beschissen. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass das mal passiert. Aber seitdem wir uns ein paar Tage nach meiner Trennung zufällig mit Freunden wiedergetroffen haben, fing das alles an. Und ich habs kommen sehen. Aber ich dachte immer, es ist meine Verblendung.
Diese ganzen Kreuzberger Nächte mit dir und den anderen waren magisch, anders als alles, was ich je erlebt habe an Zusammenhalt und anders als die Menschen, die ich sonst kenne. Wir haben getrunken, geraucht, gelacht, geschmissen, krasse Gespräche geführt und waren immer irgendwo anders. Ich habe in diesen Ferien mehr dazugelernt als das gesamte letzte Jahr.
Ich wünschte, ich könnte davon sagen, dass es nur gute Sachen sind.

Donnerstag, 27. September 2012

No Protection.

Ich gehe in meinen Stilettos ins Klassenzimmer, ich komme immer eine Minute bevor der Unterricht anfängt, damit ich gar nicht erst die Chance habe, mit jemandem reden zu müssen, und alle starren mich an. Meine Lehrerin schaut mich kritisch an. Im Unterricht melde ich mich kein einziges Mal und gehe sofort nach dem Klingeln raus, um mit meinen Freunden aus der Parallelklasse eine zu rauchen.
Der Tag zieht sich. Ich bekomme beschissene Tests wieder, ich schreibe Nachrichten mit meinem besten Freund und höre nicht zu. Meine ehemalige Clique schaut mich jede Pause feindselig an. Dabei waren sie es doch, die sich im Endeffekt von mir abgewandt haben, weil ich anders geworden bin. Wenn ich was habe, rauche ich in der großen Pause mit den anderen immer einen. Sitze dementsprechend abwesend im Unterricht und habe mit niemandem was zutun. Nach der Schule gehe ich mit einem Kumpel zur Tram. Er ist der einzige, dem es immer egal war, wie ich geworden bin. Er hat mich größtenteils die ganze Zeit so akzeptiert, wie ich bin.
Zuhause verabrede ich mich mit zwei Freunden und gehe gleich wieder los. Wir sind draußen, bis jeder nach Hause muss, und ich kippe in mein Bett. Penne bis 11, halb zwölf, liege verkatert in der Badewanne, zu fertig zum frühstücken, aber wach genug, um mit Leuten zu schreiben, mit denen ich mich treffe. Ich habe nie genug Geld und übelste Stimmungsschwankungen.
Ich frage mich jeden tag, an dem ich mit Tränen in den Augen im Unterricht sitze  oder durch die Schule laufe, ob nicht irgendjemand sieht, wie schlecht es mir geht. Irgendjemand muss durch merken, dass ich meine gesamte Energie in letzter Zeit vorspiele. Meine Lehrer, weil sich meine Leistungen so extrem verschlechtern. Wieso kommt niemand auf die Idee, dass in meinem Leben außerhalb der Schule gerade alles zerbricht ? Freundschaften. Beziehungen. Ich wünschte, irgendjemand würde genauer hinschauen. Ich bin oft so kurz davor, jemandem alles zu sagen, aber dann reicht die Zeit nicht oder das Thema wechselt.
Vielleicht verdiene ich es auch nicht mehr, dass mir jemand zuhört. Ich hab auch so wenig zugehört in letzter Zeit.

Sonntag, 5. August 2012

I wanna forget.


Es tut mir leid, dass ich aufgebe.
Es tut mir leid, dass ich wegrenne.
Ich liebe dich und ich werde dich auch immer lieben, aber ich kann das nicht mehr tragen.
















Und wenn du dich irgendwann wirklich für mich entscheiden solltest anstatt für deine Pusher, ohne die du nicht mehr durch den Tag kommst, werde ich dasein. Ich werde immer auf dich warten. Und wenn du nicht mehr zurückwillst, werde ich weitermachen und klarkommen.
Aber jetzt musst du mich einfach loslassen.
Wir haben uns selbst in Abgründe gezogen, für die tief gar kein Wort mehr ist.
















"Ich liebe dich. Egal, was in deinem Kopf für kranke Scheiße abgehen sollte, es ist mir egal. Ich zieh dich aus jeder Scheiße raus, Juna. Immer."

Und im anderen Moment ziehst du wieder deine Sachen ? Im anderen Moment sitzt du mit ihr da und hast mich total vergessen ? Im anderen Moment bist du einfach zu besoffen, um irgendwas zu kapieren ? 
Ich glaube bis heute nicht mal, dass du gelogen hast, weil du mir sowas wieder und wieder gesagt hast. Vielleicht wolltest du das ja wirklich. Aber ich glaube, wenn du dein eigenes Leben nicht mal auf die Reihe bekommst, dann auch nichts anderes.


 













Warschauer. Eastside Gallery. Park Friedrichshain. Landsberger Allee. Gleisdreieck. Kreuzberg. Neukölln. Man müsste wahrscheinlich ganz Berlin evakuieren, damit ich nicht ständig an uns erinnert werde.
Ich vermisse dich jetzt schon. Vielleicht kannst du mir ja irgendwann verzeihen.

Freitag, 29. Juni 2012

We are young.

Haare kaputt, aber wir glätten weiter. Lunge im Arsch, aber scheiß drauf, wir rauchen, weil es uns schmeckt. Alkohl im Blut, der unweigerlich zu Fehlern fühlt, Weed im Kopf, so high von dem Jonny, so abgefuckt vom Leben, so verdammt schwer zu bestehen. Wenn wir verstrahlt im Bett liegen und durch Facebook scrollen, fühlen wir uns mal entspannt, obwohl wir eigentlich gar nichts fühlen wollen. Irgendwann kommen die Eltern rein und brüllen, wie eklig und asozial es hier aussieht. Voller Aschenbecher. Leere Flaschen. Klamotten auf dem Boden, Verpackungen auf dem Tisch, Tabak auf dem Laken. Schade, dass niemand rallt, dass wir uns frei gefühlt haben. Standardspruch der Lehrer: "So schafft ihr nie euern MSA." Mach die erste oder letzte Stunde blau oder alle zusammen, weil du einfach keinen Bock hast und das nicht wirklich brauchst. Chillst in der Sonne mit deinen Liebsten, drehst dir ne Kippe und machst Pläne fürs Wochenende, auch wenn eigentlich keiner Geld hat. Ticker nicht zu erreichen. BVG - Karte weg. Dumm gelaufen. Du machst so oft einen auf scheißegal, aber insgeheim liebst du deine kleinen Geschwister, deine beste Freundin oder diesen einen Kumpel so krass, dass es dir Angst macht. Du weinst. Brichst zusammen. Holst dir deine Klinge und machst diesen einen Song an. Aber irgendwann lachst du auch wieder und bemerkst, dass du eigentlich schon seit zwei Minuten am singen bist. Könntest die Zeit anhalten in seinen Armen. Läufst in seinem Pulli rum und freust dich wie ein kleines Mädchen. Weil es manchmal so einfach sein kann, wenn alles nur scheiße war.

Freitag, 8. Juni 2012

Lügen.



Wir warten jeden Tag darauf, dass jemand kommt und uns rettet. Auffängt. Beschützt.
Und wenn dann jemand da ist, der uns das glauben lässt, klammern wir uns an ihn fest und fallen in Abgründe, wenn er nicht mehr da ist. Weil wir es nicht glauben können. Weil wir es nicht glauben wollen.
Ich bin Juna, und ich wünschte, ich hätte keine Ahnung wovon ich rede.